Ob ein Familienmitglied unerwartet stirbt oder es einen Todesfall im Freundeskreis gibt – die Trauer ist da. Und sie verschwindet nicht einfach. Geschulte Trauerbegleiter unterstützen Betroffene ehrenamtlich.

„Der Tod versetzt Hinterbliebene in einen Ausnahmezustand. Oft fühlen sie sich alleingelassen – auch, wenn es Angehörige und Freunde vor Ort gibt. Denn Trauer kann unsicher und sprachlos machen. Da ist ehrenamtliche Trauerbegleitung gefragt“, sagt Gabriele Tanious, Koordinatorin des Ambulanten Hospiz- und Trauerbegleitungsdienstes der Malteser in Haldensleben.

Aber wie kann ein ehrenamtlicher Trauerbegleiter in solchen Lebenssituationen individuell begleiten? „Wer sich als Trauerbegleiter engagiert, braucht einen achtsamen und wertschätzenden Umgang mit Menschen. Das ist die Grundlage, um Trauernden auf Augenhöhe begegnen zu können“, so Gabriele Tanious. „Offenheit gegenüber unterschiedlichen Lebensentwürfen und Weltanschauungen spielt ebenfalls eine Rolle. Ebenso wie die Bereitschaft, sich mit eigenen Verlusterfahrungen auseinanderzusetzen.“

Ab August 2024 können sich interessierte Menschen an vier Wochenenden – immer von Freitagabend bis Sonntagmittag – zu ehrenamtlichen Trauerbegleitenden für die Malteser Dienste qualifizieren lassen. Dazu gehört, das Zuhören zu stärken. Aber auch, Menschen in ihrer Trauer wahrzunehmen und sich ihnen widmen zu können, ohne sich aufzudrängen.

Es geht um Sensibilität für Trauer und die Bedürfnisse der Trauernden, die richtige Gesprächsführung, aber auch um Hintergrundwissen zum Trauerprozess und zu Trauermodellen. Nach dem Abschluss können die Ehrenamtlichen trauernde Menschen im Rahmen der Malteser Dienste unterstützen, beraten und einzeln oder in geschlossenen und offenen Trauergruppen begleiten.

Woher aber wissen Engagementwillige, ob dieses wertvolle Ehrenamt zu ihnen passt? „Als Koordinatorinnen führen wir mit allen Interessierten vorab ein persönliches Gespräch. Wir sprechen über die Motivation für die Aufgabe, über eigene Trauererfahrungen und können so gemeinsam herausfinden, wie sich das Ehrenamt auf die eigene Person auswirken kann“, sagt Gabriele Tanious.

Anmeldungen werden ab sofort angenommen. Der Grundkurs „Trauerbegleitung“ beginnt am 9. August 2024 und ist auf höchstens 18 Teilnehmende beschränkt. Anmeldeschluss ist am 1. Juli 2024. Die Qualifizierung ist für alle kostenfrei, die anschließend in der Trauerbegleitung der Malteser mitwirken.

Anmeldungen sind telefonisch unter 0391 60783910 oder per Mail an antje.schmidt@malteser.org möglich. Ansprechperson ist Frau Antje Schmidt.

Den Ambulanten Hospiz- und Trauerbegleitungsdienst der Malteser gibt es seit 2006 in Sachsen-Anhalt. Im Bereich der Standorte Magdeburg, Haldensleben, Zerbst und Weißenfels bieten die Malteser unter anderem Trauercafés, Einzelbegleitungen, Beratungs- und Gruppengespräche, Wanderungen und Gesprächskreise. Die Nachfrage nach derartiger Unterstützung steigt.