Wenn man in Deutschland von freiwilligem oder ehrenamtlichem Engagement spricht, scheint erstmal alles klar zu sein. Viele Menschen haben für sich persönlich ein ziemlich konkretes Bild davon, was damit gemeint ist. Beim näheren Hinsehen wird es allerdings oft bunter und vielfältiger als gedacht.
Schnell wird deutlich: Die offizielle Definition kann nur den Rahmen beschreiben. Was freiwilliges Engagement tatsächlich ausmacht, sind die Erfahrungen und Sichtweisen ganz unterschiedlicher Menschen, die sich für unsere Gesellschaft einbringen, im Kleinen und Großen mitgestalten, selbst helfen oder davon profitieren.
Doch wie wirkt diese bunte Vielfalt auf Menschen, die noch nicht so lange in Deutschland leben, die hier ein neues Zuhause suchen, Kontakte knüpfen und
selbst aktiv werden wollen oder vielleicht auch Hilfe benötigen?
Im Rahmen des Projektes „Engagement für Zwei“ erhalten junge Menschen aus unterschiedlichen Ländern Unterstützung, ein passendes Engagement zu finden, gern auch im Tandem. Das funktioniert oft sehr gut, aber Kommunikations- und Verständnisprobleme bleiben nicht aus, was nicht unbedingt an fehlenden Sprachkenntnissen liegt. Die Sozialisation im Herkunftsland, persönliche Einstellungen und Erfahrungen im persönlichen Umfeld beeinflussen die Erwartungen an ein freiwilliges Engagement. Informationen über Rahmenbedingungen, Strukturen und gesellschaftliche Bedeutung freiwilligen Engagements können helfen, Missverständnisse zu vermeiden und schnell ein gemeinsames Verständnis zu finden.
In einer von der Freiwilligenagentur veröffentlichten Broschüre kommen Menschen zu Wort, die ganz unterschiedliche Perspektiven auf das Thema freiwilliges Engagement einbringen können. Für einige ist ein Ehrenamt seit ihrer Kindheit selbstverständlich, so dass sie auch in Deutschland schnell daran anknüpfen konnten. Andere haben selbst Hilfe durch Ehrenamtliche erfahren oder diese Form gesellschaftlicher Beteiligung erst in Deutschland kennengelernt. Der persönliche Vergleich mit Erfahrungen im Herkunftsland hat nicht nur den Interviewpartner*innen erstaunliche Erkenntnisse geliefert. Die Ausführungen, die mit einigen Daten aus Umfragen und Studien ergänzt wurden, ermöglichen auch anderen Freiwilligen und Mitarbeitenden in Vereinen und Organisationen spannende Einblicke in verschiedene Erfahrungswelten – eine gute Voraussetzung für ein gewinnbringendes Miteinander.
Die Broschüre steht hier als Download zur Verfügung und kann bei interesse auch als Broschüre zugesandt werden.